Daten zur Anlage

Bau der Zuchtanlage
Die ersten Überlegungen zum Bau einer Zuchtanlage wurden von der Vorstandschaft bereits Mitte/Ende der 60er Jahre angestellt. Die Gründe lagen auf der Hand:

Besatzfische in guter Qualität waren teuer und nicht immer in ausreichender Menge zu erhalten. Die Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen bei einem Jahresbeitrag von DM 20.- erlaubten keine großen Sprünge.
Nachdem man sich mehrere Jahre in vielen Gesprächen und Ortsbesichtigungen mit den Vertretern der Gemeinde, dem Forst und der Kreisverwaltung bemüht hatte, schien das Gelände gefunden zu sein. Als Standort hatte man sich auf einen Platz zwischen Altrhein und B 9 geeinigt. Den alten Wörthern ist dieses Gelände unter "Betsche-Loch" bekannt. Geplant wurde eine Fischzuchtanlage, ein Gerätehaus mit Toilettenanlage und ein Festplatz mit Parkplätzen.

Im April 1973 wandte sich die Vorstandschaft an die Forstverwaltung als Grundstückseigentümer und gleichzeitig an das Rheinisch-Westfälische E-Werk wegen der dort vorhandenen Hochspannungsleitung. Nachdem die Pfalzwerke und das RWE im Jahr 1975 ihre Zustimmung gegeben hatten, scheiterte das Projekt an den Einsprüchen durch die Forstverwaltung und mußte deshalb " begraben " werden.
In weiser Voraussicht (oder war es Vorahnung?) wurde bereits im Juni 1974 parallel ein Antrag auf Errichtung einer Zuchtanlage in der Gemarkung " Saubögel " bei der Gemeinde eingereicht. Der damalige Verbandsbürgermeister Karl-Josef STÖFFLER stand dem Vorhaben positiv gegenüber und hat den Ver-ein von Anfang an mit Rat und Tat unterstützt. Wie nicht anders zu erwarten, erhielt der Verein zunächst von allen Seiten Einwände und Ablehnungen. Die damalige Vorstandschaft, allen voran der Geschäftsführer Hans KAUTER, ließ sich aber nicht entmutigen. So scheute er sich nicht, Gemeinderäte, Bezirkstagsmitglieder, Landtags- und Bundestagsabgeordnete zu mobilisieren.
Erst, nachdem der Plan mehrfach geändert und die vorgesehene Wasserfläche von ursprünglich 3200 qm auf 2100 qm reduziert wurde, war die Bezirksregierung bereit, ein Planfeststellungsverfahren einzuleiten.

Inzwischen waren wir im August 1976
Am 18. Mai 1977 erhielt der Verein dann endlich den Planfeststellungsbeschluß und konnte mit den Bauarbeiten beginnen.
Nachdem das Gelände durch ein Sprengkommando aus Worms abgesucht und keine abgelagerte Munition gefunden worden war, konnte mit Hilfe der alliierten Streitkräfte aus Karlsruhe im Oktober 1977 mit den umfangreichen Erdarbeiten begonnen werden.
Ab diesem Zeitpunkt übernahm das Vorstandsmitglied Alois SCHARPF die gesamte Bauleitung.

Im Dezember 1978 waren die Arbeiten an den Teichen einschl. Umzäunung des Geländes fertig gestellt. Was fehlte, war die Baugenehmigung für das gleichzeitig beantragte und dringend notwendige Gerätehaus in einer Größe von ca. 34 qm. Mit der Genehmigung tat sich die Kreis Verwaltung besonders schwer und wollte nur 20 qm zulassen. Letztendlich konnte auch diese Hürde genommen werden. Mit Datum vom 27.03.79 erhielten wir auch diese Genehmigung.

Bis zum 31.12.1979 hat der Verein (ohne Eigenleistung der Mitglieder) insgesamt DM 76.500.- aufbringen müssen. Nicht unerwähnt bleiben darf in diesem Zusammenhang, daß die Gemeinde Wörth dazu einen Baukostenzuschuß in Höhe von 22.000.- DM genehmigt hat. Im Jahr 1984 erhielt der Verein einen Erbbaupachtvertrag und wurde damit zumindest für 99 Jahre Eigentümer des Geländes.
Schon bald stellte man fest, daß die vorhandene Fläche im Gerätehaus für die vielen Geräte des Vereins nicht ausreichend war. Deshalb wurde im März 1987 eine Erweiterung beantragt, die am 11.06.1987 genehmigt wurde. Nach Fertigstellung dieses Anbaues in der Größe von ca. 40 qm verfügte der Verein endlich über genügend Raum zur Unterbringung der bisher über viele Standorte verteilten Einrichtungen. Auch dieser Bauabschnitt konnte nur in Angriff genommen werden, weil von der Stadt finanzielle Unterstützung gewährt und von den Mitgliedern tausende Arbeitsstunden geleistet wurden. Die Gesamtkosten betrugen DM 83.000.-Die vorläufig letzte Baumaßnahme, die Erstellung von Büroräumen, wurde 1994 beantragt und im November des gleichen Jahres begonnen.

Ende1995 wurde die Vereinsverwaltung für annähernd 600 Mitglieder einschließlich der bisher bei Vorstandsmitgliedern privat untergebrachten EDV-Anlagen in den neuen Räumen installiert und ab Januar 1996 die Büroräume für Mitglieder an festgelegten Freitagen von 18.00 bis 20.00 Uhr geöffnet. Die große Akzeptanz durch die Mitglieder kann man an diesen Tagen immer wieder feststellen und bereits heute kann man sich nicht mehr vorstellen, wie die Abwicklung der Vereinsgeschäfte ohne diese Räume erfolgen konnte.

Zum guten Schluß sei noch erwähnt, daß diese Anlage von einigen wenigen Idealisten geplant, mit Hilfe von wenigen Mitgliedern gebaut (fast immer die gleichen) wurde und es eigentlich eine Verpflichtung für jedes Vereinsmitglied sein müßte, dieses inzwischen beträchtliche Vereinsvermögen instand zu halten. Daß dies nicht Aufgabe von ein paar Vorstandsmitgliedern allein sein kann, liegt auf der Hand.

Vielleicht hat dieser Bericht den einen oder anderen neugierig gemacht.
Die Vorstandschaft würde sich darüber freuen.